Die Zukunft des Reitsports: Über Verantwortung und Respekt

Der Reitsport, eine Disziplin, die nicht nur von Leidenschaft, sondern auch von Verantwortung und Respekt geprägt sein sollte. In einer Zeit, in der das Bewusstsein für das Wohlergehen der Pferde und die Ethik im Sport ZUM GLÜCK zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist es entscheidend, dass Reiterinnen und Reiter über das Bild reflektieren, das sie dem Reitsport vermitteln möchten.

 

Ein zentraler Aspekt ist die Anerkennung der Verantwortung, die Profis nicht nur gegenüber ihrem eigenen Erfolg, den Pferdebesitzern und Sponsoren haben, sondern natürlich auch gegenüber ihren Pferden und eben auch den Zuschauern, dem Nachwuchs. Dies schließt die Art und Weise ein, wie sie sich auf und abseits des Platzes verhalten. Eine freundliche und respektvolle Ausdrucksweise sowie ein sanfter Umgang mit den Pferden sollten die Norm sein.

 

Als Kind habe ich bei jeder Fernsehübertragung mitgefiebert, habe mir auf unserer Sofalehne einen Sattel gebaut und bin die Sprünge mitgeritten. Als ich älter wurde, habe ich die Turniere weiter verfolgt, dann allerdings ohne selbst gebaute Pferde ;) Habe mir die unterschiedlichen Pferde, den Umgang, das Equipment, den Reitstil etc. angeguckt. Mit Fünfzehn, Sechzehn habe ich alle deutschen Reiter an ihrem Stil erkannt.

 

Gut, klar, war ich nie auf dem Weg in den großen Sport, aber dennoch wurde ich davon geprägt. Beeindruckt haben mich die Reiter, die mit ihren Pferden ein Team bildeten. Und ich denke diesen Aspekt sollte der Sport bzw. die jeweiligen Reiter nicht unterschätzen. Es gibt wahnsinnig viele Leute, die sich angucken, was die großen Reiter machen und das eben im Kleinen kopieren. Und das fängt für mich im Umgang an, betrifft natürlich den Sport an sich und auch die Sprache darüber. Wie normal ist es in der Pferdewelt, dass "Der Bock nicht wollte", "man den auch mal mehr anpacken muss", oder "der heute doof war" - ist das wirklich die richtige und wertschätzende Art über einen Partner zu sprechen!?

 

Statt auf harte Methoden und Worte zu setzen, sollten Reiterinnen und Reiter darauf bedacht sein, eine harmonische Partnerschaft mit ihren Pferden zu pflegen. Gegenüber dem Pferd und eben auch im Gespräch mit anderen.

 

Wie kann es sein, dass ich mein Pferd erfolgreich durch einen schweren Parcours dirigieren kann, zur Siegerehrung aber mit Schlaufzügeln erscheine!? Dass das kein besonders nettes Hilfsmittel ist, dafür muss man nun wahrlich kein Wattebauschwerfer sein. Das wären doch die Chancen einen schönen Umgang mit dem Pferd zu zeigen. Genau so auf den Abreiteplätzen.

 

Ich kann mich noch daran erinnern, wie besorgniserregend ich es fand, als eine Osteopathie Kollegin sich vor Kunden damit brüstete einem Pferd auch mal "richtig die Meinung zu sagen". Anstatt Dominanz und Kontrolle zu demonstrieren, sollte das Hauptaugenmerk in unserem Job und generell in jedem Umgang mit dem Pferd darauf liegen, eine einfühlsame Verbindung zum Pferd aufzubauen und sich auf seine Bedürfnisse einzustellen. Denn letztlich geht es im Reitsport bzw. im Alltag mit dem Pferd nicht darum, wer am besten das Pferd beherrscht, sondern darum, eine harmonische Einheit zu bilden, in der Mensch und Pferd respektvoll miteinander umgehen.

 

Die Zukunft des Reitsports liegt in den Händen der Reiterinnen und Reiter selbst.

 

Indem wir alle uns bewusst für einen respektvollen und verantwortungsvollen Umgang mit unseren Pferden entscheiden, können wir dazu beitragen, ein positives Bild des Reitsports zu prägen und dessen Werte für kommende Generationen zu bewahren. Ich sehe Social Media dabei als eine Chance eben diese Werte zu verbreiten und viele Menschen dafür zu begeistern.

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