Ich habe vor ein paar Jahren mal einen Tritt auf den rechten Oberschenkel bekommen. Das tat natürlich ziemlich weh – aber noch viel schlimmer wurde es am nächsten Tag.
Denn plötzlich konnte ich das linke Bein kaum noch bewegen. Dort hatte sich durch mein schiefes Laufen ein Schleimbeutel am Hüftgelenk entzündet. Die Schmerzen waren so stark, dass ich kaum gehen konnte und das, obwohl ich gerade mitten im Kurs war und viel zu Fuß unterwegs sein musste.
Seitdem sehe ich Kompensationsmuster nochmal mit ganz anderen Augen, nicht nur beim Menschen, sondern vor allem beim Pferd.
Denn was auf den ersten Blick nur wie „ein Tritt“ aussieht – ein bisschen Fell weg, eine kleine Schwellung – kann im Körper viel mehr auslösen:
Eine Ausweichbewegung. Eine unnatürliche Belastung. Und in der Folge Spannungen oder Entzündungen an ganz anderen Stellen.
Manche davon sind gut sichtbar. Andere, wie z. B. tiefliegende Schleimbeutel oder Sehnenscheiden, können wir nicht direkt prüfen – aber sie sind da. Und sie reagieren.
Deshalb immer wieder:
Achtet auf das ganze Pferd. Denkt nicht nur punktuell.
Ein Tritt hinten kann zu Problemen vorne führen.
Eine kleine Lahmheit kann sich in der gesamten Bewegungsorganisation widerspiegeln.
Und manchmal sitzt die Ursache ganz woanders als der Schmerz.
Mit einem offenen Blick, regelmäßigem Körper-Check und etwas Erfahrung lassen sich viele dieser Muster frühzeitig erkennen – und langfristige Folgen verhindern.
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