Chiropraktik und Osteopathie

Chiropraktik und/oder Osteopathie!?
Chiropraktik und Osteopathie in einem Therapeuten-Werkzeugkoffer, geht das?

 

Leider gibt es viele Leute, vor allem Osteopathen, die die Chiropraktiker verteufeln. Meine Erfahrung ist, dass diese Leute wohl gar nicht verstanden haben, was genau Chiropraktik überhaupt ist. Eher gilt es zwischen guten und schlechten Therapeuten zu unterscheiden. Es ist absolut falsch Chiropraktik als hart und Osteopathie als sanft zu beschreiben.
Sowohl in der Osteopathie, als auch in der Chiropraktik gibt es verschiedene Ansätze und Behandlungsarten. Daher gibt es trotz klarer, theoretischen Unterschiede auch Osteopathen, die eher chiropraktisch arbeiten und Chiropraktoren, die osteopathisch arbeiten.
Beide Konzepte haben zum Ziel Funktionsstörungen des Körpers durch manuelle Techniken, sprich mit Hilfe ihrer Hände, zu lösen und der Ursache von Beschwerden auf den Grund zu gehen.
Es gibt bisher keine vergleichenden Studien die aufzeigen, dass Chiropraktik besser ist als Osteopathie oder anders herum. Entscheidend ist die Kompetenz des Therapeuten, so wie die Bedürfnisse des Patienten.

 

Das Wort Chiropraktik setzt sich aus zwei griechischen Wörtern zusammen:
cheir = Hand und practos = anwenden, tun → chiropractic = mit der Hand anwenden.
Im Mittelpunkt der Chiropraktik steht die Wirbelsäule und die Auswirkungen einer  Störung dieser auf das Nervensystem und den Gesamtorganismus.

Die echte Chiropraktik hat nichts mit Kraft und großen Hebeln zu tun, wie es oft dargestellt wird. Es ist eine feine, präzise Technik, die korrekt eingesetzt ein wertvolles Werkzeug ist.
Ein blockierter Wirbel, der auf natürlichem Weg nicht mehr in seine ursprüngliche Position zurückgelangt, verursacht Steifheit, Muskelverspannungen und Bewegungseinschränkungen. Eine ganze Weile kann der Körper diese Störungen kompensieren, allerdings benötigt er hierfür sehr viel mehr Energie. Wenn er nicht mehr kompensieren kann, dann treten Symptome auf. Das Ziel der Chiropraktik ist mit sanften Impulsen diese Blockaden zu korrigieren, damit den Druck auf die Nerven zu beseitigen und den freien Fluss von Nervenimpulsen wiederherzustellen.

 

Die Osteopathie ist ebenfalls eine manuelle (durch Hände ausgeführte) Behandlungsmethode. Sie sollte jedoch weniger als bloße Behandlungsmethode, sondern vielmehr als Philosophie, Wissenschaft und Kunst verstanden werden, bei der Körper, Geist und Seele eine untrennbare Einheit bilden.

Die Osteopathie geht vom ganzheitlichen Zusammenspiel des gesamten Körpers aus und gliedert sich in drei Teilen:

1. Parietale Osteopathie: Die Knochen und Gelenke, Muskeln und Faszien betreffend. Die parietale Osteopathie hat wiederum zwei Untergebiete:

a) die Strukturelle Osteopathie – hauptsächlich Mobilisation und Manipulation der Gelenke.
b) die Funktionelle Osteopathie – im Fokus steht die gestörte Funktion der Weichteile

2. Viszerale Osteopathie: Die inneren Organe betreffend

3. Craniosacrale Osteopathie: “Cranio” = von Schädel und “Sacral” = von Sakrum/Kreuzbein kommend, diese Therapie dient der Wiederherstelllung des Craniosacralen Rhythmus, der in allen Körperteilen fühlbar ist und sich von Atem – oder Herzrythmus unterscheidet.

Das Ziel beider Konzepte ist es den Körper in all seinen Strukturen zurück ins Gleichgewicht zu bringen, um das höchste Gut, die Gesundheit, zu erhalten.